Name(n): Das Baumhaus – Betreten verboten / Treehouse Herkunft: USA / Großbritannien Erscheinungsjahre(e): November 2014, in D. April 2016 Altersfreigabe: FSK 18 Regie: Michael Bartlett |
Musik: Justin Cardoza Laufzeit: 98 Minuten FSK Bemerkungen: Leichen, Blut, Mord
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Genre: Hinterwäldler Horror mit Mysteryeinlagen, Thriller
Du wirst Das Baumhaus: Betreten verboten vielleicht mögen wenn du Horror-Filme mit schönen Waldszenerien, wenig Horror & wenig Gemetzel magst
Meine Bewertung: 4 von 10 und somit die schlechteste Bewertung die ich bislang nem Unterhaltungsmedium gab. Trotz stimmungsvollen Bildern und einem interessanten Start bietet der Film leider nicht das, was der Trailer verspricht
„Inhaltsangabe von „Das Baumhaus – Betreten verboten!” Die Brüder Killian und Crawford schleichen sich nachts in den Wald, um Feuerwerk zu zünden. Dabei entdecken sie ein verstecktes Baumhaus. In diesem Baumhaus finden sie Elizabeth, die als vermisst gilt. Sie ist schwer verletzt und nicht in der Lage zu berichten, was passiert ist. Sie erwähnt nur ein “Ding”, das ihren Bruder hat. Crawford holt Hilfe, während Killian bei Elizabeth bleibt. Doch Crawford kehrt nie zurück und Killian und Elizabeth werden bald im Baumhaus von etwas Unbekanntem attackiert und belagert.
Sie müssen einen Weg aus diesem Alptraum finden, auch um zu erfahren, was mit ihren Geschwistern passiert ist.“
Kurz zusammengefasst:
Das Baumhaus – Betreten verboten ist ein als Horrorthriller deklarierter Film der im November 2014 in Deutschland direkt auf DVD & Bluray erschien. Lediglich in den USA wurde er in einigen Kinos gespielt. Erzählt wird die Geschichte um das mysteriöse Verschwinden einiger Dorfbewohner im US Staat Missourie. Während man in den ersten ca. 65 der knapp 100 Minuten eher vermuten könnte, dass es sich um übersinnliche Antagonisten wie Dämonen oder Waldgeister handelt stellt sich später heraus, dass der Horror ein nur allzu menschliches Gesicht hat.
Es ist aber scheinbar normal, das ein Mädchen barfuss und mit einer Schrotflinte bewaffnet in einen Wald rennt..naja Amerika 🙂 So startet der Film.
Die meiste Zeit des Films über sieht man das Teenager Brüderpaar Killian und Crawford sowie der ähnlich alten Elizabeth die von den beiden völlig verängstigt in einem Baumhaus gefunden wird als sie mitten im Wald ein Feuerwerk zünden wollen..was die Antagonisten des Films auf den Plan ruft.
Klingt an sich vielleicht interessant, und könnte bestimmt die Basis für einen tollen Horrorfilm im tiefen Wald a la Wrong Turn bilden wenn..tzja wenn nicht ungefähr die Hälfte des Films damit verplempert worden wäre teils zusammenhanglose Dialoge zwischen Killian und Elizabeth zu zeigen in denen nichts..aber auch gar nichts passiert. Ungefähr ein weiteres Viertel des Films geht drauf für Rückblenden sowie der eindimensionalen Vorgeschichte des Brüderpaars. Über Elizabeth erfährt man übrigends nichts weiter.
So ist da der aggressive Vater von Crawford & Killian der während eines Militäreinsatzes verletzt wurde und Killian zeigte wie man Messer wirft. Dieses Talent weiß Killian dann auch immerhin einmal im Film einzusetzen. Dazu kommen immerhin noch ein paar fiese Mitschüler die aber nur eine kurze kleine Rolle spielen.
Das Baumhaus ist FSK 18, es gibt aber nur wenige blutige Szenen und mir erschließt sich diese Altersbeschränkung nicht wirklich. Die meisten dieser Szenen kann man zudem sogar schon im Trailer sehen. Es gibt wohl viele Filme ab 12 in denen mehr Gewalt zu sehen ist.
Weiter unten gibt es viele Spoiler, in diesem Falle sollte das aber okay sein, ich kann diesen Film wirklich nicht empfehlen und hier kannst du lesen weshalb.
J. Michael Trautmann als Killian, Daniel Fredrick as Crawford, Dana Melanie as Elizabeth
Die Handlung
Der Film beginnt mit der Teenagerin Elizabeth die nach Hause kommt und feststellt das der Boden im Haus voller schlammiger Fußspuren ist. Schnell stellt sie fest das ihr Vater nicht zuhause ist und findet einen Zettel am Kühlschrank auf dem steht, dass er erst am Abend zurück sei. Sie bekommt Angst und kann ihren jüngeren Bruder nicht finden. Da dies ein Horrorfilm in ländlicher Gegend ist, rennt sie natürlich barfuss! in den Wald, verletzt sich dadurch auch weil dort natürlich² Glasscherben liegen und sieht nur kurz eine nicht deutlich erkennbare schemenhafte männliche Gestalt.
Darauf folgt ein kompletter Szenenwechsel, man erfährt und sieht nicht was genau mit Elizabeth passierte. Es geht weiter mit Killian und einem Freund die von deutlich größeren Mitschülern gemobbt werden. Killian lässt es sich nicht gefallen und holt sich ein blaues Auge als er auf seine Peiniger losprescht, diese ihn aber sehen und er mit weit offenen Mund auf der steinigen Erde landet. Killian hat seinen Mund übrigens ähnlich oft geöffnet wie Danny im eher schlechten Remake von The Shining aus dem Jahre 1997 das Stephen King sooo viel besser fand als das Original von 1980.
Die nächste Szene ist dann nach der Schule. Killian und die Mobberbande treffen erneut aufeinander, diesmal ist auch Killians älterer Bruder Crawford dabei. Nun beleidigt der Größte der Mobber auch noch Killians Mutter was zu einer sofortigen Schlägerei führt bei der Crawford eindeutig siegreich hervorgeht. Die beiden Brüder werden von ihrer Mutter abgeholt und es folgten einige Dialoge von denen ich aber nur wenig mitbekam da einige Whatsappnachrichten deutlich unterhaltsamer als die Handlung während diesem Teil des Films waren.
Dies mag einerseits an der Person hinter den Nachrichten gelegen haben, andrerseits aber eben auch an der durchweg drögen Handlung die vor sich dahinplätscherte ohne das irgend etwas interessantes passierte.
Nach ca. 15 Minuten immerhin geht es zum ersten großen Szenenwechsel seit der Anfangssequenz. Killian und Crawford wollen ein Feuerwerk anzünden für Freunde..mitten im tiefen Wald. Klingt plausibel…right?
Durch das Licht der aufsteigenden Raketen erkennen sie ein großes Baumhaus in den Ästen über ihnen und beschließen natürlich³ es sofort zu besuchen. Es ist zwar stockdüster, aber dies ist ein Film in dem trotz seiner sehr „ruhigen“ Erzählweise kaum etwas Sinn ergibt bzw. sich die Protagonisten völlig unlogisch verhalten. Sie schaffen es tatsächlich das Baumhaus zu erreichen, und finden dort…die völlig verängstigte Elizabeth die es trotz Fußverletzungen und Unterzuckerung ebenfalls allein nach oben schaffte, um dort wohl nach ihrem kleinen Bruder zu suchen.
Die drei Teenager verbringen eine Weile zusammen im Baumhaus und schließlich will Crawford allein nach unten um Hilfe zu holen. Zuvor telefonierte er mit einer der Freundinnen für die das Feuerwerk stattfinden sollte doch der Kontakt bricht ab nachdem das Mädchen am anderen Ende von einer mysteriösen Begegnung spricht und schluchzend schreit das „Es“ sie sehen könnte. Dazu kommen dann ein paar in den Ästen hängende Leichen die für gesteigerte Dramatik sorgen sollen.
Crawford verschwindet fortan aus der Handlung..was mit ihm geschieht erfährt man nicht. Es geht weiter mit Dialogen zwischen Killian und Elizabeth darüber was sein könnte, was nicht, was man machen sollte, und was nicht. Am nächsten Morgen verlassen dann auch beide das Baumhaus das ähnlich wie Crawford nicht weiter im Film auftaucht. Man sieht wie jemand hinter ihnen her läuft, eine der Gestalten könnte der kleine Bruder von Elizabeth sein.
Die beiden finden ein normal aussehendes Haus, Elizabeth ist inzwischen bewusstlos und wird von Killian hineingetragen. Er findet dort etwas Schokolade und auch Wasser wodurch Elizabeth wieder zu Kräften kommt. Beide finden Hinweise auf grausame Ereignisse in Form einer verwesenden Leiche die im Bett liegt als auch Fotos von Elizabeths kleinem Bruder der offenbar gequält und getötet wurde.
Draußen findet Killian dann auch noch die verkohlte Leiche seines Vaters. Der Zuschauer erkennt sie an einer Kette die er immer bei sich trug. Es folgt ein Showdown mit den Antagonisten des Films, 3 junge Männer die vielleicht von den Kannibalen in den Wrong Turn Filmen inspiriert wurden jedoch eher normal aussehen.
Zuerst rettet Elizabeth Killian vor dem Erschießungstod und opfert sich. Auch einen der drei „Jäger“ erwischt es auf kurze sehr unspektakuläre Art und Weise. Elizabeth wird vom stärksten der zwei verbliebenden Männer verprügelt und ist erstmal wieder bewusstlos während die beiden anderen nun Killian jagen.
Zuerst trifft Killian auf den stärksten der ehemals Drei und darf endlich mal ein Messer so werfen wie es ihm sein Vater beibrachte. Der Erfolg ist jedoch..begrenzt.
Nach einigen Renn und Humpelszenen im Wald findet er eine Straße auf der zufällig ein Polizist im dazugehörigen Wagen aufkreuzt, jedoch durch Killian und seinen Verfolger einen Unfall baut und auf der Stelle tot ist. Elizabeth taucht plötzlich auch wieder auf und gemeinsam finden sie die Pistole des Cops was das Ende für Verfolger Nummer 3 bedeutet.
Die beiden öffnen dann den Kofferraum des Autos und finden mal eben 2 Maschinengewehre. Ganz cool ..als ob er ein Actionheld aus den Neunzigern wäre schnallt Killian es sich um, drückt Elizabeth einen Kuss auf die Lippen und murmelt das er auf sie warten würde falls er vor ihr aus dem Gefängnis kommen würde.
Die beiden wollen nun anscheinend Selbstjustiz am dritten Jäger verüben, diese Szene bleibt dem Zuschauer jedoch erspart..der Film endet. Und der vielleicht beste Teil neben der Eröffnungsszene ertönt mit Shangrala’s „Shadows“ ..welches auch ganz netter Nu-Metal ist. Das Musikvideo dazu ist übrigends auf der Blu.Ray zu finden immerhin.
Jupp..exactly mein Gesichtsausdruck bei vielen Szenen…
Besonderheiten & Hintergründe:
Das Baumhaus: Betreten verboten wurde mit einem kleinen Budget von unter einer Million in den Wäldern des US Bundesstaats Missouri gedreht. Ursprünglich sollte er in 19 Tagen abgedreht sein aber mehrere Pannen und sogar ein Grippeviren Ausbruch (Yay…Bezug zur Gegenwart!) verlangsamte den Dreh. Das ursprüngliche Drehbuch wurde übrigens komplett neugeschrieben vom Reggisseur und Produzenten Michael Bartlett. Würd ja zu gern die erste Variante sehen.
Ein wirklich besonderes Lob gebührt den Kameraleuten dafür, das sie es verstanden die Szenerie der „Wildnis“ gekonnt einzufangen. Man kann wirklich viel meckern über diesen Film, aber er sieht verdammt gut aus. Auch die meisten der Schauspieler wurden gut ausgewählt, zwar spielt J. Michael Trautmann den Teenager Killian mit hölzerner und manchmal schon sehr verdattert aussehender Miene, aber vielleicht war ja genau das auch gewollt.
Ähnlich wie etliche Horrorfilme ..sofern man das Baumhaus wirklich so nennen möchte bekam er ein Musikvideo mit blutverschmierten Musikern und einem Metal Track spendiert. Ist zwar nicht gerade Slipknot oder Marylin Manson was Schangrala da auf die Beine stellte..aber für diesen Film vielleicht wirklich ein Highlight.
Der Film selber ist übrigends FSK 16..doch die Bluray kommt mit Trailern für FSK18 Filme wodurch sie ..naja ab 18 ist.
Im Musikvideo ist ohne Spaß mehr Blut zu sehen als im gesamten Film.
Falls du (trotzdem) Das Baumhaus – Betreten verboten kaufen willst:
Bezahlst du für die neue Version ca. 6€ für die DVD, 5€ für die BluRay Version oder kannst ihn vielleicht auch auf manchen Diensten streamen. Bei Rebuy gibt es den Film für ca. 2 €. Ich kaufte ihn dort während eines Sales für 1,40€..zum Glück.
Fazit / Bewertung:
Tzja…dies ist mein erster Zerriss eines Films und letztendlich ist er dem „Algorythmus“ oder auch der Magie geschuldet die eine Kette von Ereignissen auslöste die dazu führten das ich diesen Film gestern Abend schaute und beschloss darüber zu schreiben. Leider ist Das Baumhaus das als „Uncut Version“ verkauft wird einfach nicht das was im Trailer und erst recht nicht in der Inhaltsangabe versprochen wird.
Dem Film fehlt so ziemlich alles was einen guten Film ausmacht. Eine Interessante Geschichte ist nur als Grundgerüst vorhanden. Die Charaktere sind trotz vielen Dialogen flach und mindestens genauso unlogisch wie die X-Te Blondine die zum Crystal Lake humpelt um dort von Jason Voorhees zerstückelt zu werden. Es fehlt an Humor, an Selbstironie, an tiefsinnigen Details aber vor allem..und das ist vielleicht das wichtigste bei Thrillern und Horrorfilmen..es fehlt an Spannung.
Es gibt richtig tolle Horrorfilme die ohne große Gemetzel und Blut auskommen, aber dieser ist leider keiner davon.
Es ist ein Machwerk bei dem man sich nach dem Ende fragt: „Was haben sich die Leute nur dabei gedacht?“ Und die zweite Frage lautet dann vielleicht weshalb man zwei Stunden mit diesem Film verbrachte und dafür warscheinlich auch etwas bezahlte…
Die 4 von 10 bekommt er lediglich weil die Szenerie /Kameraführung super ist und der Film an sich stimmungsvoll aufgemacht ist. Don’t watch this.
PS: Dieses Review schrieb ich ursprünglich während der Corona Zeit,,vom Layout her dadurch recht unterschiedlich zu meinen aktuelleren Artikeln..aber halt textlich noch immer..passend